Long COVID: Die wichtigsten Fragen erklärt

Beitrag
Warst du vor längerer Zeit an COVID-19 erkrankt und leidest noch immer an den Folgen der Infektion? Hattest du gehofft, dass die Auswirkungen der SARS-CoV-2-Infektion nach deiner Genesung verschwinden würden, doch die Langzeitfolgen sind noch immer präsent? Damit bist du nicht allein. Viele Menschen, die sich von COVID-19 „erholt” haben, kämpfen immer noch mit den Auswirkungen von Long COVID. In diesem Beitrag erhältst du daher einen Einblick in die Herausforderungen, die mit dieser langanhaltenden Erkrankung einhergehen. Außerdem erfährst du, wie du dich vor Long COVID schützen und wo du Unterstützung finden kannst.

Was ist Long COVID und wie häufig tritt es auf?

Long COVID definiert gesundheitliche Beschwerden, die mehr als 4 Wochen nach einer SARS-CoV-2-Infektion andauern oder neu auftreten. Als Post-COVID-19-Zustand werden Beschwerden bezeichnet, die nach mehr als 12 Wochen nach Beginn der SARS-CoV-2-Infektion vorhanden sind und nicht anderweitig erklärt werden können. Die genaue Häufigkeit von Long COVID variiert, wird aber in den bisher vorliegenden bevölkerungsbasierten Studien deutschlandweit auf etwa 6 bis 15 % geschätzt (Stand: 2022).
In diesem Beitrag wird der Oberbegriff Long COVID verwendet, um gesundheitliche Langzeitfolgen einer SARS-CoV-2-Infektion zu bezeichnen, da so der gesamte Zeitraum jenseits der akuten Krankheitsphase abgedeckt wird. Sind explizit gesundheitliche Beschwerden gemeint, die sich über mehr als 12 Wochen ausdehnen, dann werden diese im Folgenden als Post-COVID-19-Zustand bezeichnet.

Welche Beschwerden können bei Long COVID auftreten?

Die vielfältigen körperlichen und psychischen Symptome von Long COVID können von unterschiedlicher Dauer sein und sowohl einzeln als auch in Kombination auftreten. Dazu gehören …
  • Erschöpfung,
  • eingeschränkte Belastbarkeit (sog. Fatigue),
  • kognitive Herausforderungen (wie Konzentrations- und Gedächtnisprobleme),
  • anhaltende Atembeschwerden (Kurzatmigkeit, anhaltender Husten) und
  • neurologische Erkrankungen.
Einige Menschen entwickeln Symptome, die Ähnlichkeiten mit dem chronischen Fatigue-Syndrom (ME/CFS) aufweisen. Wenn du mehr über dieses Krankheitsbild und den Umgang damit erfahren willst, wirf gerne einen Blick in die zugehörigen Beiträge.
Hinweis: Wenn du das Gefühl hast, von Long COVID betroffen zu sein, kannst du dich zunächst an deine hausärztliche Praxis wenden. Hier kannst du entweder sofort Hilfe erhalten oder du wirst an eine fachärztliche Praxis überwiesen.

Welche Personen sind besonders gefährdet?

Long-COVID ist nicht nur Zufall, sondern bestimmte Variablen tragen zum Fortbestehen zahlreicher Symptome nach einer COVID-19-Erkrankung bei. Das bedeutet, dass bestimmte Gruppen ein höheres Risiko haben, Long COVID zu entwickeln. Zahlreiche Veröffentlichungen belegen, dass bei Erwachsenen Long COVID am häufigsten im jüngeren und mittleren Erwachsenenalter (zwischen 30 und 50 Jahren) auftritt. Außerdem seien Frauen häufiger von Long COVID betroffen als Männer. Zudem scheinen Langzeitfolgen durch Begleit- bzw. Vorerkrankungen wie Diabetes sowie schwere COVID-19-Erkrankungen (beispielsweise mit einem längeren Aufenthalt in der Klinik oder auf der Intensivstation) begünstigt zu werden. Warum manche Betroffene eine Long-COVID-Symptomatik entfalten und andere nicht, ist erst in Ansätzen verstanden. Bisher konnten noch keine sicheren Risikofaktoren identifiziert werden, die mit dem Auftreten der Erkrankung assoziiert sind.

Können auch Kinder & Jugendliche von Long COVID betroffen sein?

Bisher gibt es keine exakten Zahlen über Kinder und Jugendliche, die an Long COVID erkrankt sind. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, welche Gruppen ein erhöhtes Risiko für eine Erkrankung tragen. Mädchen, Teenager und Kinder, die bestimmte Vorerkrankungen haben oder bereits aufgrund eines schweren Verlaufs von Covid-19 im Krankenhaus behandelt wurden, sind häufiger betroffen. Jedoch ist Long COVID bei Kindern bisher wenig erforscht und das Stellen einer Diagnose gilt als herausfordernd. Besonders bei Kindern unter fünf Jahren sind Symptome von Post COVID, wie beispielsweise Beeinträchtigungen der geistigen Leistungsfähigkeit, schwer zu erkennen. Darüber hinaus werden Müdigkeit, Erschöpfung und Schlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen oft als allgemeine Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen angesehen, die sich stark auf Kinder auswirken können. Es gibt also verschiedene mögliche Ursachen für die Symptome von Long COVID. Wenn du vermutest, dass dein Kind betroffen sein könnte, solltest du dies mit einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin besprechen.

Welche Schutzmaßnahmen gibt es vor Long COVID?

Um sich vor einer SARS-CoV-2-Infektion und einer erneuten Infektion zu schützen, ist es stets ratsam, die allgemein gültigen Schutzmaßnahmen zu beachten. Da leider noch nicht viel darüber bekannt ist, wie sich nach einer Ansteckung mit dem Coronavirus vor Long COVID schützen lässt, sollte in diesem Fall versucht werden, das Ansteckungsrisiko durch die COVID-19-Impfung zu senken. Die COVID-19-Impfung kann schwere Krankheitsverläufe verhindern und indirekt die Wahrscheinlichkeit von Long COVID verringern. Es gibt Hinweise darauf, dass eine vollständige Impfung auch die Häufigkeit und Schwere von Long-COVID-Symptomen nach einer Durchbruchinfektion mildern kann. Von Studien wird allerdings nicht einheitlich beantwortet, ob eine Impfung im Fall von schon deutlichen Long-COVID-Beschwerden eine geeignete Maßnahme darstellt, oder ob Geimpfte im Falle einer Durchbruchsinfektion (Infektion trotz Impfung) weniger anfällig für die Folgesymptomatik sind.

Welche weiteren Unterstützungsangebote gibt es?

Wenn du dich umfassender über Long COVID informieren möchtest oder als Betroffene:r oder Angehörige:r Unterstützung benötigst, hilft dir die Internetseite der BGM Initiative Long COVID weiter. Hier kannst du dich weiterführend über Long COVID informieren und erhältst Orientierungshilfe zu diesem Thema.

In diesem Beitrag hast du einen umfassenden Einblick in Long COVID erhalten. Solltest du weitere Fragen haben oder Unterstützung benötigen, stehen dir die hier hinterlegten Ansprechpersonen gerne zur Verfügung – auf Wunsch auch anonym.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
AXA-Konzern AG

Hinweis zur Verwendung von Cookies

Diese Website verwendet nur notwendige Cookies, die keine personenbezogenen Daten enthalten. Details findest du in unserem Datenschutzhinweis.


Mit einem Klick auf "Zum Angebot" akzeptierst du unsere Nutzungsbedingungen.