Die häufigsten Essstörungen im Überblick

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Ob durch falsche Vorbilder, die einseitige Nutzung von (sozialen) Medien oder ständige, bewertende Kommentare durch Mitmenschen – es gibt viele (schleichende) Auslöser, die zu einer Essstörung führen können. Der Übergang von einem auffälligen Essverhalten hin zu einem krankhaften ist hierbei oft schleichend. Der Krankheitsbeginn liegt häufig bereits im Jugendalter, was jedoch nicht bedeutet, dass nicht auch Menschen im mittleren und höheren Alter eine Essstörung entwickeln können. Statistiken zufolge sind zudem mehr Frauen betroffen, doch auch Männer können an einer Essstörung erkranken.
So vielfältig die Hintergründe und Arten einer Essstörung auch sein können, eine wesentliche Gemeinsamkeit ist, dass der Umgang Betroffener mit dem Essen und dem Verhältnis zum eigenen Körper gestört ist. Betroffene zeichnen sich daher durch ein negatives Selbstbild und niedriges Selbstwertgefühl aus.
Um einen Überblick über die einzelnen Krankheitsbilder zu erhalten, werden in diesem Beitrag die häufigsten Essstörungen beschrieben. Zu ihnen zählen die Anorexie (umgangssprachlich auch bekannt als Magersucht), Bulimie sowie die Binge-Eating-Störung.

Anorexie

Eines der wesentlichsten Merkmale einer Anorexie ist der ausgeprägte Gewichtsverlust und das Untergewicht. Auch wenn Betroffene bereits deutlich untergewichtig sind, haben sie oft eine große Angst davor zuzunehmen und empfinden sich als zu dick. Ihre Gedanken kreisen ständig um das Essen, ihr Gewicht und ihre Figur. Die Ernährung wird hierbei immer weiter eingeschränkt, um eine Gewichtszunahme um jeden Preis zu verhindern. Zu diesem Zweck werden meistens exzessiver Sport und eine sehr kontrollierte Nahrungsaufnahme (z.B. das Zählen von Kalorien) eingesetzt. Aufgrund der hieraus resultierenden Mangelernährung entstehen massive körperliche Folgen, wie Herz- und Kreislaufprobleme, die Verringerung der Knochendichte und hormonelle Veränderungen. An einer Anorexie erkrankte Menschen haben somit ein deutlich erhöhtes Risiko, an den Folgen dieser Erkrankung zu sterben. Daher ist eine rechtzeitige, professionelle Behandlung äußerst wichtig, um einen tödlichen Ausgang dieser Essstörung zu verhindern!

Bulimie

Bei einer Bulimie stehen wiederkehrende Essanfälle im Vordergrund, bei denen Betroffene innerhalb kurzer Zeit sehr große Mengen an Nahrung zu sich nehmen. Sie verlieren die Kontrolle über das Essen und schaffen es nur mit großer Mühe, mit einem solchen Essanfall aufzuhören – oft erst dann, wenn sie sich quälend voll fühlen. Da sie, ähnlich wie bei der Anorexie, eine krankhafte Angst davor haben zuzunehmen, ergreifen sie nach einem Essanfall Gegenmittel, um eine Gewichtszunahme zu verhindern. Das sind oft beispielsweise die Nutzung von Abführmitteln, das Erbrechen des Gegessenen, exzessiver Sport oder anschließendes Hungern. Anders als Betroffene von Anorexie sind sie in den meisten Fällen normalgewichtig, dennoch empfinden sie sich als zu dick.

Binge-Eating-Störung

Betroffene einer solchen Essstörung erleben ebenfalls immer wiederkehrende Heißhungerattacken, bei denen sie die Kontrolle verlieren und übermäßig viel essen. Anders als Betroffene von Bulimie setzen sie jedoch keine Gegenmaßnahmen, wie Erbrechen oder Abführmittel, ein. Dies führt in vielen Fällen zu einer Gewichtszunahme, die betroffenen Personen sind daher oft übergewichtig. Nach dem Essen entwickeln sie eine große Scham und fühlen sich niedergeschlagen und schuldig. Obwohl dies in der Öffentlichkeit deutlich weniger bekannt ist, ist diese Erkrankung innerhalb der Essstörungen die häufigste.

Das war ein Überblick über die häufigsten Essstörungen und ihre Charakteristiken, Gemeinsamkeiten sowie Unterschiede. Solltest du dich oder eine dir nahestehende Person in diesen Beschreibungen wiederfinden, zögere nicht, dir professionelle Hilfe bzw. Unterstützung zu suchen. Hier in der Mediathek findest du hierzu eine Reihe von externen Anlaufstellen. Zusätzlich kannst du dich an die hier angegebenen Ansprechpersonen wenden, wenn du möchtest auch anonym. Du musst hiermit nicht allein fertig werden!
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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