Die 3 Säulen der finanziellen Altersvorsorge

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Machst du dir darüber Gedanken, wie du dich für das höhere Alter finanziell absichern kannst? Möchtest du wissen, welche Möglichkeiten der Altersvorsorge dir als Arbeitnehmer:in zur Verfügung stehen? In Deutschland gibt es drei verschiedene Wege, für das Alter vorzusorgen: die gesetzliche, betriebliche und private Altersvorsorge. In diesem Beitrag erhältst du einen Überblick über die unterschiedlichen Vorsorgeformen, um dich dabei zu unterstützen, die richtige Entscheidung für deine finanzielle Zukunft zu treffen und finanziell abgesichert in den Ruhestand zu gehen.

Gesetzliche Altersvorsorge

Bist du fest in einem Unternehmen angestellt oder übst du einen schutzbedürftigen, selbstständigen Beruf aus (z.B. Handwerker:in, Erzieher:in, oder Hebamme)? Dann bist du wahrscheinlich über die staatliche Rentenkasse pflichtversichert. Sie deckt einen großen Teil der Bevölkerung ab. Das gesetzliche Rentensystem funktioniert über das sogenannte Umlageverfahren, das heißt, von Berufstätigen eingezahlte Beiträge werden sofort an Rentner:innen ausgezahlt. Dafür haben die Einzahlenden dann wiederum Anspruch auf die Leistungen der nachfolgenden Generationen.

Mitarbeitende im Öffentlichen Dienst (z.B. Beamte, Richter:innen oder Berufssoldat:innen) erhalten eine gesetzliche Pension, für die der Bund oder die Länder aufkommen. Freiberufler:innen haben die Möglichkeit, sich über berufsständische Versorgungswerke abzusichern. Im Unterschied zur gesetzlichen Rentenversicherung investieren die Versorgungswerke die Beiträge ihrer Mitglieder am Kapitalmarkt, wobei jede:r Versicherte individuell für die eigene Rente einzahlt. Mitglieder eines Versorgungswerks haben die Möglichkeit, sich von der Pflicht zur gesetzlichen Rentenversicherung befreien zu lassen.

Betriebliche Altersvorsorge

Die betriebliche Altersvorsorge ist eine Zusatzrente über den Arbeitgeber und wird in der Regel über eine sogenannte Entgeltumwandlung realisiert. Das heißt, Angestellte zahlen einen Teil ihres Gehalts direkt in eine Altersvorsorge ein, anstatt ihn sich auszahlen zu lassen. In Deutschland haben alle Beschäftigten einen gesetzlichen Anspruch auf diese Art der Altersvorsorge, die gezielt vom Gesetzgeber gefördert wird. Auf das so eingezahlte Gehalt fallen keine Steuern oder Sozialabgaben an. Außerdem ist der Arbeitgeber verpflichtet, ebenfalls mindestens 15 % der Beiträge dazu zuzahlen. Diese werden dann in eine Renten- oder Lebensversicherung eingezahlt – häufig in Form einer Direktversicherung, die über den Arbeitgeber abgeschlossen wird.

Es ist jedoch wichtig, darauf zu achten, dass sich durch die Gehaltsumwandlung der spätere gesetzliche Rentenanspruch verringert, da der abgeführte Rentenbeitrag kleiner wird. Außerdem können Steuern und Versicherungsbeiträge im Alter anfallen. Manche Unternehmen bieten zusätzlich eine arbeitgeberfinanzierte Altersversorgung für ihre Angestellten an, die ab Renteneintritt als Betriebsrente ausgezahlt wird.

Private Altersvorsorge

Es gibt verschiedene Arten, privat fürs höhere Alter vorzusorgen. Bei den meisten davon handelt es sich um eine langfristige Vermögensbildung, zum Beispiel durch klassische oder fondsgebundene Lebens- oder Rentenversicherungen. Die Beiträge für solche Sparformen werden in der Regel vom Nettogehalt gezahlt, auf das bereits Einkommensteuer abgeführt wurde. Dafür fallen in der Ansparphase keine Steuern auf Dividenden- oder Zinserträge an, und die späteren Renten sind nur geringfügig besteuert.
Eine Sonderform stellen die Riester- und Rürup-Rente dar, da sie vom Staat gefördert werden. Beide Modelle wirken auf den ersten Blick sehr ähnlich, z.B. können eingezahlte Beiträge von der Steuer abgesetzt werden. Sie unterscheiden sich jedoch in Aspekten wie Auszahlungsart, Flexibilität bei der Einzahlung oder staatlichen Zulagen und richten sich daher an unterschiedliche Zielgruppen.
Eine flexiblere Form der Altersvorsorge kann der Aktienmarkt bieten — beispielsweise mit einem Sparplan auf börsengehandelte Aktien-Indexfonds (sogenannte ETFs). Dabei ist es vor allem wichtig, auf eine langfristige Anlagestrategie zu setzen und einen breit gestreuten Fonds zu wählen, um das Risiko von Kapitalverlust zu minimieren. Neben den üblichen Vorsorgelösungen sind Immobilien eine weitere Option für die Altersvorsorge. Das eigene Haus oder die Eigentumswohnung kann als Kapitalanlage, zusätzliche Einnahmequelle oder zur Eigennutzung dienen und somit langfristig für finanzielle Sicherheit sorgen.

Diese Übersicht dient als erster Einblick in die finanzielle Altersvorsorge. Welche Vorsorgeformen sich für dich lohnen, hängt von deiner individuellen Situation ab. Sprich mit deinem Arbeitgeber über die Möglichkeiten einer betrieblichen Altersvorsorge und lass dich im Vorfeld über Anlagemöglichkeiten beraten. Auch eine Kombination aus verschiedenen Säulen kann, je nach finanzieller Situation, sinnvoll sein. Informiere ich weitergehend hier in der Mediathek, wenn du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest.
Dieser Artikel wurde von Evermood erstellt und zuletzt am aktualisiert.
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